Marco Kohlmann über Pflege, Entwicklungsmöglichkeiten und Teamgeist Ein freiwilliges Soziales Jahr brachte bei Marco Kohlmann den Stein für seine berufliche Laufbahn ins Rollen. „Ich war damals in einer Findungsphase und wusste nicht so recht, wo es für mich hingehen sollte. Meine Mutter ist gelernte Krankenschwester und bestärkte mich darin, mal in die Pflege reinzuschnuppern. Sie empfahl mir das FSJ. Das habe ich dann gemacht, sogar 1,5 Jahre lang. Für die Pflege der hilfebedürftigen Menschen da zu sein, hat mir sehr gefallen“, berichtet Marco Kohlmann. Nach dem freiwilligen Sozialen Jahr absolvierte er einen Pflegebasiskurs und bewarb sich dann bei verschiedenen Trägern als Pflegekraft. Wichtig waren ihm Wohnortnähe und eine gute Arbeitsatmosphäre. „Im Erich-Raddatz-Haus habe ich dann beides gefunden. Nach einem Probetag wusste ich: Hier möchte ich bleiben. Und an dem guten Arbeitsklima hat sich bis heute nichts geändert. Hier wird Teamgeist gelebt“, sagt er. „Außerdem hat mir der Umgang der Leitungskräfte mit den Mitarbeitenden und der Zusammenhalt unter den Kollegen gut gefallen. Hier fühle ich mich nach wie vor sehr gut aufgehoben“, sagt Herr Kohlmann.
Sich weiterentwickeln und nah an den Bewohner*innen bleiben
2009, im Alter von 22 Jahren, entschied sich Marco Kohlmann für eine berufsbegleitende Ausbildung zur Pflegefachkraft. Die Gründe beschreibt er so: „Ich wollte weiterkommen, und eine richtige Ausbildung ist besser als ein Basiskurs. Gerne hätte ich schon früher damit begonnen, aber ich musste noch auf einen freien Ausbildungsplatz warten.“ Die Arbeit mit Menschen macht ihm so viel Freude, dass Marco Kohlmann sich heute gar nichts anderes mehr vorstellen kann. Ihm ist die „Arbeit an der Basis“ wichtig, wie der 32-Jährige sagt. Wenn er ein Bild von seiner Tätigkeit als Pflegefachkraft malen würde, dann wäre das ein Mensch mit ganz vielen Armen, der gleichzeitig vieles tun und bewirken kann. Er möchte gerne nah an den Bewohnerinnen und Bewohnern sein und ihnen seine volle Arbeitskraft widmen. Daher zögerte Herr Kohlmann zunächst, als seine Wohnbereichsleiterin Frau Rose ihm die Position als stellvertretender Wohnbereichsleiter anbot: „Eigentlich wollte ich das gar nicht, denn ich hatte die Befürchtung, mich vom Bewohner wegzubewegen und nur noch Dienstpläne zu gestalten und zu koordinieren. Zum Glück kam es anders: Ich bin neben den administrativen Aufgaben auch ein festes Mitglied in der Pflege.“
Vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten
In der direkten Pflege am Menschen tätig zu sein und sich beruflich weiterzuentwickeln, auch dafür gibt es vielfältige Möglichkeiten in der Diakonie-Pflege Simeon, beispielsweise durch eine Spezialisierung in den Bereichen Wundmanagement, Praxisanleitung oder wie Herr Kohlmann als Moderator für die QBA.
QBA bedeutet “Qualifizierungsbedarfsanalyse“. Während einer Team QBA können die Pflegekräfte eines Wohnbereiches ihre Kompetenzen zu verschiedenen alltäglichen Aufgaben in einem ungestörten Rahmen selbst einschätzen. Das fördert nicht nur die Kommunikation, sondern zeigt auch auf, wo das Team steht und ob es möglicherweise Schulungsbedarf gibt. Die zukünftigen Moderator*innen wurden gut auf ihre Rolle vorbereitet und erlernten „Spielregeln“ zum Umgang mit den möglichen Situationen.
Vor seiner ersten QBA hatte Marco Kohlmann „großes Muffensausen“, sagt er rückblickend. „Zuerst dachte ich, dass ich nicht der Richtige dafür bin, weil ich die QBA mit Kollegen eines anderen Wohnbereiches durchführen sollte, deren Arbeit ich gar nicht beurteilen konnte. In der Schulung habe ich jedoch gelernt, dass meine Rolle nicht die ist, zu bewerten oder zu beurteilen. Ich bin der Moderator. Das hat mir geholfen, meine Angst zu überwinden. Im Nachhinein war es gut und hat Spaß gemacht. Das Tolle war, dass sich alle Kolleginnen und Kollegen richtig gut darauf eingelassen haben.“
Doch nicht nur die QBA gefällt Marco Kohlmann als Angebot seines Arbeitgebers gut. Im Rahmen von „Was Pflegeteams stark macht!“ wurde unter der Überschrift „Komm gut an!“ ein Konzept zur Ankommenskultur neuer Mitarbeitender entwickelt. Dabei stehen in jeder Einrichtung erfahrene Pflegekräfte neuen Kolleginnen und Kollegen als Wegbegleiter zur Seite. „Die Paten fühlen sich in ihrer verantwortlichen Rolle gut und ernst genommen. Für die neuen Kolleginnen und Kollegen sind sie feste Ansprechpartner, geben Orientierung und stehen für Fragen zur Verfügung. So kommt man schneller und besser im Team an.“
Trau dich!
Auf die Frage, wo er sich in fünf Jahren sieht, antwortet Marco Kohlmann lächelnd: „Ich hoffe, dass ich auch dann noch hier arbeite. Die Mitarbeitenden im Haus sind klasse, hier herrscht eine gute Stimmung. Man achtet aufeinander. Das ist schon etwas ganz Besonderes. Die Diakonie-Pflege Simeon ist ein sehr sozial eingestellter Arbeitgeber.“ Menschen, die sich unsicher sind, ob sie ihr Glück in der Pflege finden könnten, ermutigt Herr Kohlmann so: „Trau dich! Überleg nicht lange.“
Inzwischen ist Marco Kohlmann stellvertretende PDL im Erich-Raddatz-Haus.